aBODE Chemie GmbH, Hamburg, Germany
bChemische Fabrik Dr. Weigert GmbH & Co. KG, Hamburg, Germany
cbactologicum GmbH, Itzehoe, Germany
dFaculty of Mechanical Engineering, University of Applied Sciences, Kiel, Germany
PMID: 36157383 PMCID: PMC9487781 DOI: 10.3205/dgkh000417
Abstract
Die SARS-CoV-2-Pandemie verdeutlicht die Notwendigkeit wirksamer Präventionsmaßnahmen für bekannte und neu auftretende Krankheitserreger. Wenn man mit Krankheits- oder Verderbniserregern konfrontiert wird, insbesondere wenn sie noch nicht gut erforscht sind, sind sofort wirksame Hygieneprotokolle erforderlich. Im medizinischen Bereich sind wirksame Präventionsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung, um efährdete Patienten vor Infektionen zu schützen. Ebenso sind in Produktionsbereichen wirksame Hygienemaßnahmen erforderlich, um Waren vor Verderb oder mikrobieller Verunreinigung zu bewahren. Mit Hilfe der vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) erarbeiteten Normen im Bereich der Desinfektion und Antisepsis können wirksame Hygienemaßnahmen kurzfristig und bedarfsgerecht etabliert werden. Auf der Grundlage eines breiten Portfolios von Normen/Labortests werden Wirksamkeitsauslobungen begründet, die speziell die Besonderheiten bei der Anwendung mikrobizider Formulierungen im Fokus haben. In der Übersichtsarbeit wird das Konzept der Verwendung standardisierter Surrogat-Testorganismen erläutert und das standardisierte europäische Methodenportfolio zur Auslobung der mikrobiziden und viruzider Wirksamkeit, die Spezifität der Auslobung und ihre Relevanz für Maßnahmen zur Infektionsprävention veranschaulicht sowie die Relevanz der Testmethoden der Europäischen Normen im Hinblick auf die gesetzlichen Anforderungen erläutert. Abschließend wird die Systematik des standardisierten Methodenportfolios des Technischen Komitees 216 des CEN erläutert, das von großem Nutzen ist, wenn wirksame Strategien zur Bekämpfung oder Verhinderung von mikrobiell oder viral bedingten Infektionen, Kontaminationen oder Verderb unmittelbar erforderlich sind.